Problemstellung:
In der Meerwasseraquaristik
werden verschiedene Substrate zur Filterung und Phosphatentfernung eingesetzt.
Ein Filtermaterial ist Zeovit der Fa. Korallenzucht aus Coburg. Es soll
auch den Phosphatgehalt im Wasser senken. Aber aus was besteht Zeovit und
wieviel Phosphat ist nach der Anwendung adsorbiert worden?
Zeovit
nach dem Einsatz (Fa. Korallenzucht, Coburg)
Skala
1 mm
Probenvorbereitung:
Die Probe wurde
von Robert Baur nach Vorschrift des Herstellers verwendet und eingesetzt.
Nach 5 und nach
47 Tagen wurde eine Probe (ca. 100 g) entnommen. Die jeweilige Probe wurde
5 mal mit vollentsalztem Wasser gespült, bei 110 °C getrocknet
und homogenisiert.
Das Probenmaterial
wurde von Robert Baur kostenlos zur Verfügung gestellt.
Versuchsparameter
(pers. Mitteilung von Robert):
Volumen Aquarium | 988 Liter |
Menge Probe | 2 Liter Zeovit |
Filter | EHEIM Außenfilter |
Durchfluss | 950 l/h |
Einsatzdauer | 12.01.-28.02.02 |
Wasserwechsel | 45 Liter alle 7 Tage (wie vorher auch) |
PO43- Start | 0,35 mg/L |
PO43- Ende | 0,046 mg/L (Merck Aquaquant) |
Phosphatadsorber | nein |
Kalkwasser | nein |
Spurenelemente | keine, auch kein Jod. Teilweise befinden sich Spurenelemente und Aminosäuren in der Flasche Food der Herstellerfirma |
Aktivkohle | 800 gr. von der Fa. GroTech in den ersten 4 Wochen |
Die ersten 14 Tage
Zugabe von Bakterien und Futter laut Anweisung des Herstellers direkt ins
Aquarium. Nach 14 Tagen wurde nur das Zeovit umströmt (ohne Fütterung)
und nach Versuchende komplett gewechselt.
Anmerkungen zum
Versuch (pers. Mitteilung von Robert):
Wachstum sehr gut,
an Farben bisher keine großartige Verbesserung. Aber mit den Farben
haben wir ja an sich auch kein Problem.
Wobei man schon
anmerken muss, dass sich einige Tiere die vorher bei 0,37 mg/L Phosphat
schon braun waren merklich entspannen und Wachstumsspitzen zeigen.
Wichtig ist der Einsatz guter Filterkohle. Auf 1000 Liter 700 -1000 g für 4 Wochen.
Nitrat ist übrigens
in den 6 Wochen auch gesunken, anfangs 37 mg/L nach 6 Wochen dann 0 mg/L.
Aber so kann man das nicht stehen lassen, da bei Wechsel des Zeolithes
der Wert wieder nach oben ging.
Ergebnis:
1 kg Zeovit enthält
in mg:
Fazit:
Element Symbol Nach
5 TagenNach 47 TagenNatrium Na 12.60014.800 Magnesium Mg 654 651Aluminium Al 39.800 39.200Kieselsäure SiO2 438.200444.264 Phosphat PO43- * * Schwefel S 348 234Chlor Cl 5.760 7.400Kalium K 28.600 29.800Calcium Ca 5.740 2.640Titan Ti 495 381Vanadium V * * Chrom Cr * * Mangan Mn 170 * Eisen Fe 12.300 7.930Cobalt Co * * Nickel Ni * * Kupfer Cu * * Zink Zn * * Gallium Ga * * Germanium Ge * * Arsen As * * Selen Se * * Brom Br * * Rubidium Rb 218 179Strontium Sr 132* Yttrium Y * * Zirconium Zr * * Niobium Nb * * Molybdän Mo * * Rutherium Ru * * Rhodium Rh * * Paladium Pd * * Silber Ag * * Cadmium Cd * * Indium In * * Zinn Sn * * Antimon Sb * * Tellur Te * * Jod I * * Cäsium Cs * * Barium Ba * * Hafnium Hf * * Tallium Ta * * Wolfram W * * Rhenium Re * * Osmium Os * * Iridium Ir * * Platin Pt * * Gold Au * * Quecksilber Hg * * Thallium Tl * * Blei Pb * * Bismut Bi * * * <0,01 wt%
Ausblick:
Robert wird Bakterienschlamm
und Abschäumerkonzentrat sammeln und diese Proben werden dann auf
Phosphat untersucht. Diese Proben stehen seit Juni 2002 aus.
Anmerkung von Thomas Pohl (Korallen-Zucht,
Coburg):
Die Zeovit Methode ist keine Methode für
Schnellschüsse, die ganze Nährstoffsituation wird abgebaut einschließlich
Phosphat und Nitrat. Dies kann je nach Belastung und Zufüttern des
Wassers mehrere Monate dauern. Wie ja aus der Analyse ersichtlich ist,
wird kein Nitrat und Phosphat im Zeovit gebunden, dies ist nichts neues
und bekannt, sondern auf biologischem Wege abgebaut, verbraucht und abgeschäumt,
deshalb funktioniert dies auch nur sehr langsam und braucht die erforderliche
Geduld, die Abgabe von Eisen betrachte ich nicht als Problem, da in unserer
Anlage bereits Eisen seit langer Zeit nicht messbar ist und dies sogar
einzeln zugeführt wird, Eisen in verfügbarer Form ist u.a.
im Zeofood vorhanden. Der Calziumaustrag wird kein Problem darstellen,
da mit empfohlenen kleinen Wasserwechseln dieser minimale Austrag ohne
weiters ausgeglichen werden kann.
Coburg 03.06.2002